Parkplatz und Baugerüste auf dem Josef-Areal

500 Wohnungen auf Josef-Areal möglich

Zürich braucht mehr Wohnraum, Zürich-West mehr Leben. Abklärungen haben ergeben: Auf dem städtischen Josef-Areal im Kreis 5 lassen sich 500 gemeinnützige Wohnungen realisieren. Eine Chance, die sich die Stadt Zürich in Zeiten der Wohnungsnot nicht entgehen lassen darf.

Die IG Zentrum Hardbrücke (IGZH) setzt sich für ein vielfältiges, urbanes und ökologisches Zürich-West ein. Damit Leben ins Quartier kommt, muss insbesondere der zu tiefe Wohnanteil von heute 12 Prozent steigen. Darum hat die IGZH untersuchen lassen, ob und wie auf dem Josef-Areal, das der Stadt Zürich gehört, Wohnungen möglich sind.

Dringend benötigter Wohnraum für Zürich-West

Das Ergebnis: Je nach Ausnützung können auf dem Josef-Areal bis zu 500 Wohnungen gebaut werden. Gemeinnützige Wohnungen selbstverständlich, um die Durchmischung des Quartiers zu fördern. Dieser zusätzliche Wohnraum ist umso dringlicher, seit die Pläne für Wohnungen auf dem benachbarten Neugass-Areal an der Urne gescheitert sind und die SBB angekündigt hat, auf absehbare Zeit keine Wohnungen an der Neugasse zu bauen.

Nach Neugasse-Nein sind Wohnungen dringlicher denn je

Die IGZH ist sich bewusst, dass die Pläne der Stadt für die Entwicklung des Josef-Areals weit fortgeschritten sind. Die Stadt sieht ein Hallenbad, ein Gesundheitszentrum für das Alter mit Alterswohnungen, einen Quartierraum sowie einen Werkhof vor – aber keine Wohnungen. Die IGZH ist jedoch der Meinung, dass sich die Situation mit dem Scheitern des Neugass-Projekts fundamental geändert hat. Das Quartier braucht Wohnraum dringender denn je. Ein städtisches Areal zu entwickeln, ohne Wohnungen zu bauen, wäre eine vertane Chance.

Wohnungen als Ergänzung zur Planung der Stadt Zürich

Eine Arbeitsgruppe der IG Zentrum Hardbrücke hat die Szenarien für Wohnungen auf dem Josef-Areal im heute publizierten Hochparterre-Sonderheft «Josef will wohnen» zu Papier gebracht. Dabei wird klar: Die Idee, Wohnungen auf dem Josef-Areal zu bauen, steht nicht in Konkurrenz zu den Plänen der Stadt. Das Hallenbad für Schulkinder, die Alterswohnungen, Quartierräume und Grünflächen finden im Vorschlag der Arbeitsgruppe ebenfalls Platz. Nur der Werkhof für das Tiefbauamt ist am Stadtrand besser aufgehoben als an zentraler Lage mitten im Quartier.

Der Ball liegt bei der Politik

Damit Wohnungen auf dem Josef-Areal überhaupt möglich sind, muss die Politik aktiv werden. Das Josef-Areal ist heute eine Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (ZöBA), in welcher Wohnungen nicht erlaubt sind. Eine Umzonung ist jedoch ohne Weiteres möglich und eine Frage des politischen Willens. Die IGZH wünscht sich, dass «Josef will wohnen» die dazu nötigen Diskussionen in Gang bringt.